13.09.2015 Rabanal Del Camino


Von Getrampel geweckt, mit einem Gefühl als ob der Himmel uns auf den Kopf stürzt, sind wir heute Morgen aufgewacht. Die anderen Pilger sind teils schon gegen 4/5 Uhr los. Bei uns gab es erst gegen 8 Uhr Frühstück. Aber wir mussten heute ja auch nur ca. 20km laufen.
Bei bewölkten 17 Grad war es angenehm, schon fast kalt zu laufen. Da die Kathedrale neben unserer Herberge geschlossen war, haben wir die Andacht auf die nächste Kapelle verschoben. Ein paar Lieder gesungen, Gebete gesprochen und die Ruhe in unser Herz dringen lassen. Leider haben wir vergessen, um gutes Wetter zu beten, wie sich später herausstellte. Doch die anderen Pilger und die Frau, die die Kapelle betreute, waren begeistert. Die kleine Kapelle werde viel zu wenig genutzt, erzählte sie uns auf Spanisch.
Viele freuten sich: junge Leute, die auf dem Camino pilgern und so voller Energie sind. Unsere Gute Laune steckte wahrlich an. Dann ging es leicht bergig weiter. Wir trafen viele, die mit uns ein Stück gingen. Die Freundlichkeit ist einfach überwältigend. Man wird begrüßt, man unterhält sich und man schweigt miteinander.
Erstaunlich viele Deutsche und Spanier sind uns begegnet, aber auch viele andere. Und dann kam der Regen. Erst langsam und leise, dann kräftiger.  Doch es ist kein harter Regen, wie bei euch zuhause. Er ist weich und sanft. Mit dem Regen wurde das Land grüner. Irgendwann verzichteten ein paar von uns auf die Kapuze. Der Regen war schön und die Motivation, die nächste Herberge zu erreichen größer. Je länger wir auf dem Jakobsweg unterwegs sind, umso mehr fragt man sich, ob man das auch könnte. Sein Leben hinzugeben, um Wandernden einen Unterschlupf zu bieten. Selber einfach zu leben. Auch wenn man kein Englisch kann, so wie der Wirt heute, einfach für andere da zu sein. Mit gebrochenem Spanisch und Zeichensprache haben wir uns verständigt. Wie sagt man auf Spanisch, dass jemand krank ist? ‚Tiene Hatschi!‘ Unsere Sachen sind schon fast wieder trocken und in uns brennt das Feuer für diesen Weg. Das kann auch kein Regen löschen. Buen Camino Y hasta manana (Noomi Thormann aus Rabanal Del Camino)

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Kommentare: 1
  • #1

    Anke Bachmann (Montag, 14 September 2015 18:25)

    Ihr Lieben,
    das hört sich ja alles gut! Ich grüße Euch ganz herzlich. Auch wir haben in der Evangelischen Schule ereignisreiche Tage erlebt. Das Schulfest hat in einer entspannten Atmosphäre stattgefunden, wir haben viele gute Gespräche geführt. Nicht nur die Angebote der Klassen, sondern auch unsere Schulbands, die Bläser und die Kinderkantorei haben für diese gute Stimmung gesorgt. Heute hatten wir auf dem Schulhof ein Sponsorentreff. Nicht nur, dass die Grundschüler es geschafft haben, ihre Hochbeete selbst zu finanzieren, um so den Schulhof zu verschönern - wir haben es auch geschafft, über ein Crowdfundraising die Geldsumme für eine neue Schaukel einzuspielen. Wir konnten die vorgegebene Summe von 4000 Euro sogar überbieten!
    Ich wünsche Euch weiterhin gute Erfahrungen, Eure A. Bachmann